Versuch einer Geschichte der venetianischen [venezianischen] Staatsinquisition.

Titel: Versuch einer Geschichte der venetianischen [venezianischen] Staatsinquisition.

Ort: Nürnberg, Johann Adam Stein 1791.

XVI, 228 S. 8°. Ldr. d. Zt. mit RVergoldung und farb. marmor. Innenspiegeln.

Erste Ausgabe. - Frühe Schrift des Philologen Johann Philipp Siebenkees (1759-1796; siehe ADB 34, 173ff). - "Im Jahre 1782 nahm er eine ihm gebotene Hauslehrerstelle in der Familie der Bankiers Reck und Laminit in Venedig an und hat diese Stellung sechs Jahre hindurch beibehalten. Der Aufenthalt in Venedig wurde für ihn eine Zeit der ergiebigsten historischen, archaeologischen und philologischen Studien, da die dortigen Bibliotheken und sonstigen wissenschaftlichen Sammlungen ihm jederzeit zugänglich waren" (siehe ADB). - Beschrieben wird die Geschichte der venezianischen Staatsinquisition. Sie war eine Gerichtsbarkeit der Republik Venedig, die für Staatsverbrechen wie Hochverrat, Spionage, Geheimnisverrat, Sabotage, Geldfälscherei oder Konspiration jeglicher Art zuständig war. Sie war demzufolge von der kirchlichen Inquisition, der Glaubensgerichtsbarkeit, getrennt. Die Urteile fälle der "Rat der Zehn", eine ständige Einrichtung als höchstes Gericht und oberste Polizeibehörde, die "Inquisitoren" waren spezielle Untersuchungsbeamte (Inquisitori del Consiglio de Dieci), die von dem Rat eingesetzt wurden. - Die Ausgabe unterteilt sich in 2 Bereiche, in die Geschichte der Staatsinquisition und Beispiele von "Gesetze und Verordnungen des großen Raths und der Zehner, welche die Staatsinquisitoren betreffen" (S. 147-228). - Einband etwas berieben, Ecken und Kapitale bestoßen. Erste und letzte Blätter etwas gebräunt, sonst innen von sehr guter Erhaltung. - Im Gesamteindruck gut erhaltene Ausgabe.