Hüxstraße 55, 23552 Lübeck
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr.: 10 Uhr - 18 Uhr (das Antiquariat pausiert 13–15 Uhr) | Sa.: 10 Uhr - 14 Uhr | So.: geschlossen
Sibrand, Johann:

Urbis Lubecae & Anseaticarum: nec non Imperialium Civitatum, Iura Publica. Der Stadt Lübeck, Und Anderer Ansehe, Wie auch Reichs Städte, Jura, Herzlig: und Gerechtigkeiten. Per D. Joannem Sibrandum R. enucleata.

Bestellnummer: 8342
Preis: 800,00€
Autor: Sibrand, Johann:
Titel: Urbis Lubecae & Anseaticarum: nec non Imperialium Civitatum, Iura Publica. Der Stadt Lübeck, Und Anderer Ansehe, Wie auch Reichs Städte, Jura, Herzlig: und Gerechtigkeiten. Per D. Joannem Sibrandum R. enucleata.
Ort: Rostock, Augustin Ferber 1620.
4 nn. Bll., 384 S., 12 nn. Bll. 4°. Pgt. d. Zt. mit handschriftl. Rückentitel, goldgepräg. Vignette auf dem VDeckel (stehende Muse), goldgepräg. Monogramm ("C R D") und goldgepräg. Jahreszahl ("1620"), der hintere Deckel mit goldgepräg. Wappen mit umlaufender Namensbeschriftung ("CHRISTOPHOR.REINHART.V.I.D.REIP.MOLH.SYND.ET.P."; d. i. Christoph Reinhart (1567-1630), Mühlhausen/Thüringen).
VD17 1:019473Q. - Slg. Böhme 1428 (nennt beide Ausgaben von 1619). - Zweite unveränderte Auflage, der 1619 erstmalig erschienenen Ausgabe (VD17 14:075651Z), die jedoch im typographischen Aufbau des Titelblattes leicht von vorliegender Erstausgabe 1620 abweicht (Vergleich mit digitalisiertem Exemplar der Staatsbibliothek zu Berlin). - Titelblatt in Rot und Schwarz. - Enthält "Der Kayserlichen fräyen und des Häyligenn Reichsstadt Lübeck Statuta und Stadtrecht. Auffs Newe obersehen, corrigiret, und auß alter Sächsischer Sprach in Hochteutsch gebracht" (zitiert aus Seite 1). Sibrand geht ebenso in vorliegender Schrift auf einzelne Länder ein, in denen ebenso Lübeckisches Recht gilt und nimmt im besonderen Rücksicht auf das Mecklenburger Recht. - Text überwiegend in Deutsch und Latein. - Johann Sibrand (1569-1638) war Syndikus und 1603-1630 Prof. der Rechte an der Universität Rostock, er wurde 1610 zum Rektor der Juristischen Fakultät berufen. - Der Einband stammt aus dem Besitz des Mühlhäuser Dichters und Stadtsyndikus Christoph Reinhart (1567-1630), die Beschriftung des goldgepräg. Einbandwappens läßt sich wohl wie folgt entschlüsseln: "CHRISTOPHOR[US].REINHART[US].V. I[URIS].D[OCTORIS].REIP[UBLICAE].MOLH[USEN].SYND[ICUS].ET.P[OETA]." - Über ihn und sein Leben ist nur über eine Leichenpredigt einiges bekannt. Die Gedenkschrift erschien im Todesjahr 1630 von Justus Schideus verfaßt, bei Stangius in Mühlhausen (siehe VD17 3:637868D: "Desiderii Mulhusatum: Viri Magnifici, Amplissimi, Consultissimi. Domini Christoph. Reinhart J.U. Doctoris, Poetae Coronati Caesarei, Syndici Et Consulis &c. Imperialis Molhusae meritissimi..."). - "Reinhart entstammte einer alten Mühlhausener Juristenfamilie, welche seit mehreren Generationen in Verbindung mit dem Hause Sachsen stand. Nach dem Studium in Leipzig, Wittenberg und Helmstedt war er ab 1595 zunächst Practicus in Dresden. 1601 trat Reinhart eine Studienreise an, die ihn über Frankfurt/Oder, Marburg, Köln und Heidelberg (Freundschaft mit dem Dichterhumanisten Paulus Melissus) nach Basel führte; dort legte er 1601 'Theses de compensationibus' vor. 1604 wurde Reinhart in Nachfolge seines Vaters Stadtsyndicus von Mühlhausen" (Zusammenfassung aus der Leichenpredigt, zitiert aus Erik Leibenguth: Hermetische Poesie des Frühbarock: Die "Cantilenae intellectuales" Michael Maiers, S. 46, Anm. 116, in: Frühe Neuzeit. Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext, Bd. 66). Erik Leibenguth erwähnt Reinhart, da der Alchemist und Dichter Michael Maier (1568-1622) auf einer Reise 1610/11 Mühlhausen besuchte und Unterstützung vom Stadtsyndicus Reinhart und dem Rat der Stadt erhielt. - Die goldgeprägte Muse, eine junge Frau, auf dem Vorderdeckel in koketter Haltung, fast hüllenlos, nur mit einem um die Schulter geschlagenen Stoff zaghaft, jedoch barbusig, die Scham bedeckend. An einem Eckvorsprung ein Vorhang, der wohl eine Harfe symbolisiert und von oben schwungvoll in der rechten Hand der Muse gehalten wird und in eine Kordel übergeht. Im Hintergrund rechts ein Baum. - Der Einband mit Gebrauchsspuren, die Ecken bestoßen, die Deckel etwas gewellt, der Vorderdeckel mit 4 kl. Wurmgängen, die Verschlußbänder nicht mehr vorhanden. Innen von sehr guter Erhaltung, der Innenspiegel mit handschriftl. Marginalien der Zeit. - Insgesamt sehr ordentliches Exemplar dieser seltenen Ausgabe.