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Busekist, Johann. -

Lübecker Bürgermilitär. Aquarellierte Bleistiftzeichnung von Johann Busekist. Bezeichnet "Canonier. Grenadier." Auf dem Blatt rechts unterhalb der Darstellung signiert mit "Joh. Busekist fec. 1859". Blatt: 49,6 x 39,7 cm.

Bestellnummer: 8918
Preis: 480,00€
Autor: Busekist, Johann. -
Titel: Lübecker Bürgermilitär. Aquarellierte Bleistiftzeichnung von Johann Busekist. Bezeichnet "Canonier. Grenadier." Auf dem Blatt rechts unterhalb der Darstellung signiert mit "Joh. Busekist fec. 1859". Blatt: 49,6 x 39,7 cm.
Ort: Lübeck 1859.
Großformatige aquarellierte Bleistiftzeichnung des Lübecker Bürgermilitärs auf freiem Felde. Im Vordergrund werden zwei Uniformierte mit dem Dienstgrad eines Kanoniers und Grenadiers detailreich gezeigt, dahinter 8 weitere Gardisten gleicher Gattung in Seiten- und Rückenansicht tls. an zwei Kanonen stehend. - Sehr schönes Aquarell von Johann Busekist (1815-1900), der Lübecker Wein- und Holzhändler war und über 50 Jahre das Ehrenamt des bürgerlichen Deputierten der Armenanstalt innehatte. In Anbetracht seiner Verdienste für Lübeck, wurde nach ihm 1900 die "Busekiststraße" benannt. Sein Zwillingsbruder verstarb 1840. - Das Jahrbuch der Vatterstädtischen Blätter (25. Nov. 1900, Nr. 45, Sp. 355-358) würdigt in einem ausführlichen Nachruf "Johann Busekist-Vermächtniß" das Leben des Lübecker Kunstliebhabers. "Schon in den ersten Schuljahren entwickelte sich bei den beiden Knaben eine begeisterte Kunstliebe. Der Besuch des Theaters, der ihnen bei passender Gelegenheit gestattet wurde, der Musikunterricht, den Beide erhielten, regte sie mächtig an und sie bauten sich selbst eine Bühne auf und studirten im Vereine mit gleichgesinnten Altersgenoffen Theaterstücke ein, darunter sogar Schillers Räuber". "Im Hause seiner Eltern am Klingenberg, wo der Vater mit vielem Glück eine Getreide- und Holzhandlung betrieben hatte, eröffnete J. Busekist eine eigene Weinhandlung, die sich bald eines festen Kundenkreises erfreute. Das Geschäft weiter auszudehnen lag nicht in Busekists Absicht. Durch sein väterliches Vermögen vor Sorgen um das tägliche Brod ausreichend geschützt, lebte er seinen künstlerischen Neigungen und widmete seine übrige freie Zeit dem Gemeinwohle. Um sich in der Oelmalerei zu vervollkommnen, nahm er neuerdings Unterricht bei seinem früheren Zeichenlehrer dem Maler [Ludwig Heinrich Matthias] Hauttmann [1796-1861], mit dem er bis an sein Lebensende in wärmster Freundschaft verbunden blieb." "Mit Vergnügen erzählte er stets von seinen Dienstjahren bei unserm Bürgermilitär, wo er die Stelle eines Leutenants bekleidete." "Daß ein so tüchtiger Mann wiederholt Mitglied der Bürgerschaft war, versteht sich von selbst, er wurde auch in den Bürgerausschuß gewählt, war Deputierter der Baudeputation und der Einquartierungsbehörde, Vorsteher der Jenischschen Schule und der Domkirche u. s. w. Was er den verschiedenen Vereinen, denen er als Mitglied angehörte, war, wird unvergessen bleiben. Besonders müssen aber seine Verdienste um den Kunstverein und die Kunstausstellungen sowie um das Zustandekommen unserer Gemälde-Sammlung hervorgehoben werden. Hier konnte er seine Kunstbegeisterung und sein feines Verständniß zur Geltung bringen und hat es stets gethan". - Verso mit gelöschtem Sammlungsstempel und kleinem figürlichen Stempel eines Hamburger Wasserträgers sowie dem Stempel "Hamburgensien-Meyer" (d.i. der Antiquar und Kunsthändler Franz H. Meyer, der von 1937-1949 in Hamburg sein Geschäft betrieb; siehe Archivalien des Börsenvereins der Dt. Buchhändler zu Leipzig im Säch. Staatsarchiv, Nr. F 06288). - Minimal fleckig. - Insgesamt von schöner Erhaltung. - Bis dato unveröffentlichtes, schönes Blatt.