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Büchner, Georg. - Pistor, Ernst:

Reiseskizzenbuch des Pädagogen Ernst Pistor (1793-1877), u.a. mit einer Reise durch Italien im Jahre 1817, bezeichnet "Erinnerungen aus und an Welschland. Ernst Pistor." Zahlr. Skizzen auf 65 Blatt in Feder und Blei tls. recht fein aquarelliert, tls. skizzenhaft dokumentierte.

Bestellnummer: 8984
Preis: 880,00€
Autor: Büchner, Georg. - Pistor, Ernst:
Titel: Reiseskizzenbuch des Pädagogen Ernst Pistor (1793-1877), u.a. mit einer Reise durch Italien im Jahre 1817, bezeichnet "Erinnerungen aus und an Welschland. Ernst Pistor." Zahlr. Skizzen auf 65 Blatt in Feder und Blei tls. recht fein aquarelliert, tls. skizzenhaft dokumentierte.
Ort: 1817-22.
78 Bll. Kl.-8°. Grüner HLdr. d. Zt.
Schönes Reiseskizzenbuch des Geographielehrers Ernst Theodor Pistor (1793-1877), der am Pädagogium in Darmstadt den jungen Georg Büchner (1813-1837) unterrichtete und einige Jahre pädagogisch prägte. Es bestätigt sehr anschaulich die Aussagen von Georg Büchners Schwester Luise Büchner über den Lehrer Pistor: "Er war ein gescheiter Mann, weit gereist, und so wußte er den Jungen Vieles anschaulich zu machen.", so daß Pistor sicherlich auch durch seine eigenen noch frischen Reiseerinnerungen im Geographieunterricht Georg Büchners Italienbild prägte, das als Land der Sehnsucht in "Leonce und Lena" eine große Rolle spielen wird (siehe J.-Chr. Hauschild, G. Büchner Biographie, S. 84ff). - Zu Ernst Theodor Pistor, siehe auch "Statistisches Handbuch der deutschen Gymnasien, für das Jahr 1836", S. 467 unter Darmstadt "Lehrercollegium": "Dr. Ernst Pistor. Geb. 1793, war 4 Jahre Schüler des Gymnasiums in Darmstadt, studierte in Gießen, wurde 1818 als Lehrer angestellt". - Von den zusammen 78 Blättern des Skizzenbuchs dokumentieren 65 Blätter in Feder und Blei tls. aquarelliert, tls. skizzenhaft die Reisen des Mitte 20-jährigen Ernst Pistors, leere Blätter unterteilen diese. Die größte Reise, eine Reise nach Italien vom 5. Sept. bis 26. Okt. 1817 zeigen die ersten 48 Blätter. Sie führte Pistor vom Schloss Voltaires (Ferney), nach Genf (1. Sept. 1817), Turin (13. Sept.), Verona (23. Sept.), Florenz (11. Okt.), Rom (31. Okt.), Neapel (13. Nov.) und Rom (2. Dez.) sowie nach Venedig (8. Jan. 1818; womöglich neue Reise?). Eine weitere Reise im April 1818 dokumentieren 5 landschaftliche Blätter aus dem Umland von Wien, u.a. "Die Feste Rauhenstein im Helenenthal bei Baden unweit von Wien" und es folgen 11 meist undatierte Blätter mit Ansichten von Prag, Magdeburg, Gnadau, Köthen, Petersburg bei Halle, Ruine Burg Giebichenstein, Halle, Leipzig und die Wartburg (dort datiert 14. Juli 1818), auf der ein Jahr zuvor das erste Wartburgfest gegen die restaurative Politik der Verfolgung und Unterdrückung durch die Staaten des Deutschen Bundes stattgefunden hat. Abschließend folgt eine Bleistiftskizze einer "Ansicht des Siebengebirgs auf dem alten Zoll zu Bonn" (26. Jul. 1822). Auf dem letzten Blatt kurze, handschriftliche Angaben zu finanz. Ausgaben der Reiseetappen durch Italien. - Von den Skizzen sind folgende Städte als kleine Stadtansicht (Veduten) aquarelliert dargestellt: Piacenza, Mantua, Parma, Florenz, Siena, Bolsena, Gaeta, Neapel mit Vesuv, Magdeburg, Gnadau, Köthen, Petersburg bei Halle und Leipzig. - Der vordere Innenspiegel mit Selbstporträt in Seitenansicht mit Wanderstock, Rucksack, Pfeife und Zylinderhut mit Feder (datiert 1817). - Einband etwas berieben und bestoßen. Die Blätter nur sehr vereinzelt minimal stockfleckig. - Durch den frühen Tod von Georg Büchner spielt die Schulzeit in Goddelau und Darmstadt eine übergeordnete Rolle in der Betrachtung seines Lebens und Werks.